Seit ihrer Gründung im Jahr 1984 führen Wissenschaftlerinnen in der FAM Projekte und Studien durch. Leider sind vor allem die Forschungsprojekte der frühen Jahre nicht digital erfasst.
Ausgewählte Forschungsprojekte und Studien der jüngeren Zeit können hier abgerufen werden:
Neue Frauenbewegung in München 1968-1985
Die Frauenakademie München (FAM) hat es sich in einem zweijährigen Projekt zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Neuen Frauenbewegung in München (1968-1985) zu erforschen. Regine Marquardt, die damalige Geschäftsführerin der FAM, hatte die Idee.
Mit finanzieller Unterstützung der Kulturreferats der Stadt München konnte dieses Projekt 1998 starten. Ausgangspunkt war, dass es in München noch keinen systematisierten Archivbestand zur Neuen Frauenbewegung gab. In bereits vorliegenden Veröffentlichungen zur Studentenbewegung, zur Frauenbewegung und zu politischen Gruppen der 1960er und 1970er Jahre fand München nur hin und wieder Erwähnung. Um die Entwicklung in München nachzuzeichnen, waren zunächst intensive Recherche, Lektüre und die Erstellung einer allgemeinen Bibliographie nötig. Christine Schäfer, die das Projekt von Beginn an bearbeitete, recherchierte für den Raum München in Zeitungs- und Archivbeständen, hat die Bestände verschiedener Frauenprojekte durchgesehen und Text-, Ton- und Bilddokumente geprüft: Filme, Photos, Zeitungen und Zeitschriften, Flugblätter, Protokolle, Plakate, Briefe, Selbstdarstellungen … Ein Jahr später erhielt Christine Schäfer Unterstützung durch die Historikerin, Dr. Christiane Wilke. Um sich der Münchner Situation weiter zu nähern, wurden auch Zeitzeuginnen, also Protagonistinnen der Frauenbewegung von damals, befragt.
Dabei stellte sich heraus, dass sich um den „Beginn der Bewegung“, die „wichtigsten Gruppen“, die „wichtigsten Aktionen“ bereits Legenden gebildet hatten. Positionen von Frauengruppen, Ereignisse und Entwicklungen zu dokumentieren und sachlich nachzuzeichnen, erwies sich als wünschenswert. Das Jahr 1985 bot sich als vorläufiger Schlusspunkt der Recherche an: die Zeit der Aufbrüche und Demonstrationen war vorüber, Frauenprojekte etablierten sich, Gleichstellungsstellen und Frauenbeauftragte wurden von der öffentlichen Hand finanziert.
Die Ergebnisse dieses Forschungsprojektes sind in der durch die FAM veröffentlichten Dokumentation nachzulesen. Die Autorinnen Christine Schäfer und Christiane Wilke wurden bei ihrer Arbeit vielfach unterstützt:
- von der damaligen FAM-Geschäftsführerin Regine Marquardt, die das Projekt nicht nur initiierte, sondern auch vieles zur Neuen Frauenbewegung aus eigener Kenntnis beitragen konnte
- von einem wissenschaftlichen Beirat: Angelika Baumann (Kulturreferat der Stadt München); Helga Bilden (Ludwig-Maximilians-Universität); Sabine Holm (Buchhändlerin); Gerda Kanzleiter (Gewerkschafterin); Angelika Poferl (Ludwig-Maximilians-Universität); Ortrud Zettel und Dagmar Koblinger, Vorstandsfrauen der FAM; Friedel Schreyögg (Frauenbeauftragte der Stadt München) und Annemie Blessing (Psychotherapeutin)
- Annemie Blessing und Friedel Schreyögg haben über ihre Beiratsunterstützung hinaus auch Aufsätze zu speziellen Einzelthemen verfasst. Weitere Aufsätze schrieben Gudrun Eichler (Münchner Volkshochschule); Monika Jaeckel (Deutsches Jugendinstitut) und Karin Jurczyk (Universität Göttingen). Dagmar Koblinger und Anne Menke-Schwinghammer, beide im FAM-Vorstand halfen bei den Lektoratsarbeiten.
Die Veröffentlichung dieser Dokumentation war auch Anlass für eine Veranstaltung der FAM im Oktober 2000: „Mit Blick zurück nach vorn – Für eine neue Frauenbewegung?“, in der Frauen von damals mit heute jungen Frauen über wichtige Themen der Neuen Frauenbewegung ins Gespräch kamen.
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