Wider die ‚privilegierte Verantwortungslosigkeit‘: Wir müssen über Care und Gerechtigkeit reden!
Warum haben manche Personengruppen quasi einen gesellschaftlichen Freifahrtschein, der sie von Care-Verpflichtungen entbindet und den sie nicht einmal begründen müssen? Care-Arbeit ist extrem ungleich verteilt. Wenn medial über Care und Gerechtigkeit gesprochen wird, geht es häufig um die Frage, wie mehr Väter in die Betreuung von Kindern eingebunden werden können. So wichtig diese Frage ist, braucht es doch weitaus grundlegendere Strukturveränderungen auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene. Diese Erkenntnis gibt es nicht erst seit dem Auftreten der Corona-Pandemie, aber durch sie wurde die bestehende Care-Krise für alle so offensichtlich.
Ausgehend vom Konzept der „privilegierten Verantwortungslosigkeit“ der Politikwissenschaftlerin Joan Tronto, das eingangs vorgestellt wird, wollen wir aus unterschiedlichen Perspektiven mit unseren Gästen diskutieren, inwieweit dieses zur Analyse der bestehenden Care-Krise dienlich ist und welche Optionen der Veränderungen damit einhergehen. Dabei nehmen wir alternative sozialpolitische Instrumente und queere Care-Arrangements in den Blick und diskutieren, welche Rolle diese für eine care-gerechte Gesellschaft spielen könnten.
Diskutantinnen: Dr. Karin Jurczyk (Familiensoziologin, Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik), Agnes Lang (Integrationsberaterin und FAM-Vorständin) und Sabrina Schmitt (Care-Forscherin und Care-Aktivistin)
Datum
13.12.21
Uhrzeit
18.00 – 21.00
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