Haushalt für alle! Mit Gender Budgeting zum geschlechtergerechtem Haushalt
Öffentliche Ausgaben und Einnahmen verteilen sich unterschiedlich auf Frauen und Männer. Ebenso wirken sich Haushaltsentscheidungen ungleich auf unterschiedliche Gruppen von Frauen und Männern aus. Dies haben zahlreiche Untersuchungen gezeigt. Mit dem Analyse- und Planungsinstrument Gender Budgeting soll mehr Geschlechtergerechtigkeit und Transparenz in öffentliche Haushalte gebracht werden. Gleichzeitig ist Gender Budgeting auch eine Strategie, die Partizipationsmöglichkeiten der BürgerInnen in der Haushaltspolitik zu stärken.
Tagunsdokumentation:
Es ist uns gelungen, auf dieser Fachtagung die wichtigsten Vertreterinnen bürgerschaftlichen Engagements für Gender Budgeting aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu versammeln, um gemeinsam Gender Budgeting inhaltlich und politisch voranzutreiben. Seit 2002 treffen sich die Gender Budget Initiativen regelmäßig zu Vernetzungstreffen und Fachtagungen, um Wissen und Erfahrungen zusammenzubringen, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam politisch zu wirken.
Den Eröffnungsvortrag bestritt Dr. Gabriele Michalitsch von der Wirtschaftsuniversität Wien und Vorsitzende der Genderbudgeting-Arbeitsgruppe im Europarat. In ihrem Beitrag erörtert sie die Geschlechtsspezifika von Staatshaushalten, die Hintergründe von Gender Budgeting, dessen Grundsätze, Ziele und Entwicklungen. Im weiteren stellt sie aktuelle österreichische Ansätze vor und skizziert die Rahmenbedingungen von Gender Budgeting im Kontext neoliberaler Transformation.
Im Anschluss stellten die anwesenden BürgerInneninitiativen aus Basel (Gabriella Matefi), Berlin (Dr. Regina Frey und Renée Parlar), Köln (Maria Grote), München (Birgit Erbe) und Wien (Dr. Elisabeth Klatzer) ihre Aktivitäten, Erfolge sowie aktuellen Herausforderungen vor.
In drei Arbeitsgruppen wurden einzelne Themen vertieft und gemeinsam diskutiert:
- Was heißt geschlechtergerechter Haushalt konkret? Indikatoren für Gender Budgeting (Johanna Zebisch, SIM Sozialwissenschaftliches Institut München)
- Mehr Transparenz, mehr Demokratie – Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern in der Haushaltspolitik (Silke Rapp, Gender Budget Initiative München)
- Wie bringen wir Gender Mainstreaming in der Haushaltspolitik bundesweit voran? (Marion Böker, Initiative für eine geschlechtergerechte Haushaltsführung in Berlin)
Die Dokumentation der Fachtagung zeigt die Bandbreite der bürgerschaftlichen Aktivitäten zum Thema Gender Budgeting im deutschsprachigen Raum und macht die wissenschaftlichen und praktisch-politischen Impulse der Tagung dem interessierten Publikum zugänglich.
Weitere Links und Literaturempfehlungen finden sich unter: http://www.gender-budgeting.de.
Hier finden Sie die gesamte Dokumentation als PDF-Dokument (290 KB).
Datum
27.11.04
Ort
München
Weitere Veranstaltungen: